Lageplan Erdwärmesondenfeld für Kaltes Nahwärmenetz

Projektbeschreibung:

In einem Neubaugebiet mit 28 Einfamilien- und 12 Reihenhäusern, gebaut im Energieeffizienz-Standard (EnEV2016) mit einer Heiz-/Kühllast von 240 kW/ 110 kW, wird Erdwärme durch eine unisolierte Ringleitung zu den einzelnen Abnehmern geleitet.

Dieses System wird „Kalte Nahwärme“ genannt, da die Zirkulationstemperatur zur Versorgung der angeschlossenen Häuser mit ca. 12 °C äußert gering ist im Vergleich zu konventionellen Wärmenetzen. In den Häusern heben dezentrale Wärmepumpen die Vorlauftemperatur an. Eine zentrale Wärme- oder Umwälzpumpe ist für dieses Netz nicht notwendig.

Die Ringleitung funktioniert zudem wie ein horizontaler Erdwärmekollektor und operiert wie eine thermische Weiche. Das zentrale Erdwärmesondenfeld besteht aus 28 Doppel-U-Sonden von 95 m Länge, die mit einem Wasser-Glykol-Gemisch befüllt sind. Die Kühlung der Gebäude wurde in der äußerst energieeffizienten Free Cooling-Betriebsweise realisiert.

Die Stadtwerke betreiben das Netz mit Energieliefer- und Anlagen-Contracting. Anschlussnehmer zahlen einen nach Wohnfläche gestaffelten Grundpreis für die Netznutzung und den Betrieb der Wärmepumpe (Ökostrom-Wärmepumpentarif). Somit spart das monovalent betriebene Kalte Nahwärmenetz massiv CO2-Emissionen ein und arbeitet nahezu vollständig mit erneuerbarer Energie.

Tätigkeitsfelder hsg:

  • Bedarfsanalyse Heiz- und Kühllast
  • Hydrogeologische und wasserwirtschaftliche Standortanalyse
  • Geothermische Standortbewertung und Standorterkundung
  • Konzeption und Planung des zentralen Erdwärmesondenfelds mittels numerischer Grundwassermodellierung
  • Wasser- und bergrechtliches Genehmigungsverfahren
  • Ausschreibe- und Vergabeverfahren
  • Fachbauüberwachung und Qualitätssicherung Sondenfeld, Anbindungen und Anschluss an Nahwärmeleitung